Snapshots from the borders ist ein dreijähriges Projekt, das von der Europäischen Union (DEAR-Budgetlinie von EuropeAid) kofinanziert wird und von 35 Partner*innen, grenznahen Städten du Gemeinden sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen durchgeführt wird.
Snapshots from the borders möchte das kritische Verständnis globaler Zusammenhänge, die bestimmend für die Migration nach Europa sind bei europäischen, nationalen und lokalen Entscheidungsträger*innen und der öffentlichen Meinung verbessern. Damit leistet es einen Beitrag zum Erreichen der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG), speziell der SDG 1, 5, 10, 11 und 16. Das Projekt zielt insbesondere darauf ab, ein neues horizontales und aktives Netzwerk zwischen Gemeinden und Städten, die unmittelbar von Migration an den EU-Grenzen betroffen sind, zu schaffen, um wirksam die Politikkohärenz auf allen Ebenen (europäisch, national, lokal) zu fördern.
Die mediale Berichterstattung in Europa stellt Migration oft als einen Ausnahmezustand mit negativen Auswirkungen dar und vereinfacht häufig deren Ursachen und Einflussfaktoren. Aus diesem Grund ist das Kernanliegen des Projekts die Verbreitung von “Stimmen und Erfahrungen von den Grenzen” unter den europäischen Bürger*innen. Diese Stimmen der wirklich betroffenen Akteure sollen nicht nur in der Peripherie, sondern auch den europäischen Hauptstädten, wo die politischen Entscheidungen gefällt werden, gehört werden. Die damit artikulierte Perspektive von den Grenzen sind ein echter Mehrwert um für das Thema Migration zu sensibilisieren und Austausch von Erfahrungen zu ermöglichen. Das Engagement der dortigen Städte und Gemeinden und der in ihr lebenden Menschen sind eine Ermutigung zur Teilhabe, da sie Bürger*innen aufzeigen, welche wichtige Rolle ihrem Engagement zukommt. Denn Menschen können durch das Vernehmen der Stimmen von dort, wo Migration tatsächlich erlebt wird, besser über die Bedingungen von Migration informiert und sensibilisiert werden und wirksame Lösungsansätze kennenlernen. Mit diesen Ansätzen möchte das Projekt europäische Bürger*innen darüber informieren, dass Migration ein komplexes, multidimensionales Phänomen und ein politisches Thema ist, das Anstrengungen und konkrete Maßnahmen von Menschen, Organisationen und Netzwerken auf allen Ebenen der Gesellschaft erfordert. Es geht um nicht weniger als ein besseres Verständnis der Europäer*innen für die Ursachen von Migration und ihre Wahrnehmung als ein globales, entwicklungspolitisches Thema. Unser Anliegen ist es dass Menschen sich für eine starke und plurale Zivilgesellschaft starkmachen werden indem sie sich der Ausmaße, Auswirkungen und Ursachen von Migration bewusstwerden und einen menschenrechtsbasierten Umgang mit ihr erlernen. Gepaart mit diesem Engagement kann das Projekt eine Gesellschaft von Weltbürger*innen und globale Solidarität fördern.
Mit anderen Worten, Snapshots from the borders trägt als Bottom-up-Ansatz zur Stärkung von Engagement, der Vetretung ihrer Interessen und ihrer Vernetzung bei. Dabei macht es die Einbindung der lokalen Entscheidungsträger*innen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen möglich, die wahren Bedürfnisse und Ziele in der Migrations- und Entwicklungsdebatte zu identifizieren.
Schließlich möchte das Projekt zu einem neuen europäischen Narrativ beitragen, das den Entwicklungsdiskurs wieder im Mittelmeerraum und an anderen europäischen Grenzen verortet. Dazu gehört auch die Hinwendung zu einem kohärenteren Menschenrechtsansatz für Migration und Entwicklung, neue Maßnahmen zur Schaffung menschenwürdiger Arbeit sowie nachhaltiger Produktionsweisen und Konsumgewohnheiten, transnationale und dezentrale Zusammenarbeit zur Förderung starker Verbindungen zwischen den Gemeinschaften sowie die Teilhabe von Migrant*innen als aktive zivilgesellschaftliche Akteure politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene.