Südwind
Südwind setzt sich als entwicklungspolitische Nichtregierungsorganisation seit über 35 Jahren für eine nachhaltige globale Entwicklung, Menschenrechte und faire Arbeitsbedingungen weltweit ein.
Wir sind Gründungsmitglied der “Arbeitsgruppe Migration und Entwicklung” innerhalb des österreichischen Dachverbandes “AG Globale Verantwortung” und arbeiten seit 2013 kontinuierlich in verschiedenen Projekten zum Thema Migration und Entwicklung: Wir fördern Kooperationen und besseres Verständnis zwischen entwicklungspolitischen Organisationen und Diaspora-Communities, setzen uns für die Integration von MigrantInnen durch Freiwilligenarbeit ein, bieten Workskhops zur soziokulturellen Orientierung in Österreich sowie interkulturelle Trainings an und leisten mit verschiedenen Publikationen einen positiven und frühzeitigen Impuls Teilhabe von Neuankommenden.
In Österreich kooperiert Südwind mit der Arbeitsgruppe Resettlement, auf EU-Ebene sind wir in engem Kontakt mit der europäischen Taskforce für Migration und Entwicklung des NRO-Dachverbands CONCORD.
Stadtgemeinde Traiskirchen
Die Stadtgemeinde Traiskirchen liegt ca. 20km südlich von Wien und zählt an die 20.000 EinwohnerInnen. Der Bürgermeister ist Andreas Babler (SPÖ).
In Traiskirchen ist eine von zwei Erstaufnahmestellen für AsylwerberInnen in Österreich angesiedelt, die Bundesbetreuungsstelle Ost.
Errichtet als Kadettenschule diente das Gebäude während dem ungarischen Volksaufstand 1956 das erste Mal als Auffangstation für Flüchtende. Seitdem spiegeln sich in seinen BewohnerInnen die Krisen der Welt: 1968 Tschechoslowakei, 1973 Chile, 1982 Polen, 1989 Rumänien, in den 90er die Balkankriege, 1999 Afghanistan, später dann Irak und Syrien. 2015 wurde der Höhepunkt mit über 4.500 Flüchtenden erreicht. Neben manchen Ärger hat diese Situation in der Bevölkerung vor allem eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft ausgelöst.
In Traiskirchen haben in den letzten sechs Jahrzehnten über eine Million Menschen ein vorübergehendes Quartier gefunden.
Marktgemeinde Straß in Steiermark
Die Marktgemeinde Straß in Steiermark hat knapp 5.000 EinwohnerInnen und befindet sich in der Nähe zu Slowenien und dem Grenzübergang Spielfeld. Der Bürgermeister ist Reinhold Höflechner (ÖVP). Bereits Ende des 1. und 2. Weltkriegs und während der Jugoslawienkriege wurden viele Flüchtende in Straß untergebracht. Im Jahr 2015 kamen pro Tag ca. 6.000 Flüchtende an. Wir konnten die Menschen kaum mit dem Notwendigsten versorgen, denn mit einer so hohen Anzahl hatte niemand gerechnet. Außerdem war es schwierig, die Weiterreise zu koordinieren und die Geflüchteten in der Gegend zu betreuuen, da die meisten von ihnen rasch nach Norden weiterwollten. Nur wenige der angekommenen Menschen blieben in der Folgezeit bei uns, der Großteil wanderte weiter nach Deutschland oder in größere Städte innerhalb Österreichs. Nach 2015 wohnten nur ca. 130 Geflüchtete in Straß, durch die Schließung der Balkanroute und die schnellere Abarbeitung der Asylanträge sank die Zahl der Geflüchteten 2018 weiter. Viele Gemeindemitglieder engagieren sich bis heute ehrenamtlich in der Flüchtlingsbetreuung.